CDU-Kreisverband Prignitz

Mehr als 650 Gewalttaten an Schulen

16.02.2015 | Pressebericht des Prignitzer (von Benjamin Lassiwe)

"Immer öfter kommt es an Brandenburger Schulen zu Gewaltstraftaten. Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen ist von 132 im Jahr 2013 auf 148 im Jahr 2014 gestiegen, die Zahl einfacher Köperverletzungen blieb mit 476 fast konstant. Insgesamt wurden 659 Gewaltstraftaten im Jahr 2014 an Schulen registriert, 2013 waren es 652. Das geht aus der AAntwort des Potsdamer Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage des Prignitzer CDU-Landtagsabgeordneten und bildungspolitischen Sprechers seiner Fraktion, Gordon Hoffmann, hervor.

"Die Zahlen sind erschreckend hoch", sagte der CDU-Abgeordnete auf RUNDSCHAU-Nachfrage. Das Ministerium verwies in seiner Antwort indes darauf, dass sich die Zahl der Straftaten in den Jahren 2012, 2013 und 2014 "auf annähernd gleichem Niveau" bewege. Bei den Körperverletzungen handele es sich oft um "alterstypisch jugendliche Auseinandersetzungen". Keine Zahlen legte das Ministerium zur regionalen Verteilung der Straftaten vor. Lediglich die Orte Henningsdorf, Oranienburg, Potsdam und Cottbus, die in der Vergangenheit durch eine besondere Häufung von Gewalttaten an Schulen aufgefallen waren, wurden in der Antwort auf Hoffmans Frage besonders aufgeführt. Demnach gibt es in Cottbus mittlerweile einen wahrnehmbaren Rückgang der Gewalt an Schulen. Während die Zahl der Gewalttaten von 23 im Jahr 2012 auf 53 im Jahr 2013 anstieg, gab es dort 2014 nur noch 39 Fälle zu verzeichnen.

Der Antwort des Ministeriums zufolge gibt es an den Schulen eine Reihe von Anti-Gewalt-Programmen. So seien seit den 2000er-Jahren systematisch Schulmediatoren qualifiziert worden. Seit dem Jahr 2011 gab es allerdings nur noch einen Kurs, der 2013 von zehn Teilnehmern beendet werden konnte. Ein weiterer Kurs könne erst stattfinden, "sobald die notwendige Mindestteilnehmerzahl erreicht ist". Auch gebe es keine statistischen Erkenntnisse darüber, wie sich die Ausbildung von Konfliktlotsen an den Schulen quantitativ und qualitativ entwickelt habe. "Es ist davon auszugehen, dass etwa die Hälfte der erwachsenen, qualifizierten Personen an den Schulen aktiv ist, erworbenes Wissen anwendet, und an die jungen Menschen weitergibt." Gordon Hoffmann freilich reicht das nicht. Der Unionspolitiker sprach sich gegenüber der RUNDSCHAU für einen "Masterplan gegen Gewalt an Schulen" und eine Bündelung aller Präventivprogramme des Landes aus.  (Von Benjamin Lassiwe)