CDU-Kreisverband Prignitz

20 Jahre CDU Prignitz

Zweifel am Sinn einer erneuten Kreisgebietsreform

PERLEBERG -„Wieso feiern wir erst jetzt?“ Kreisvorsitzender Gordon Hoffmann berichtete am Dienstagabend im Hotel „Deutscher Kaiser“ in Perleberg von einem Moment der Verwunderung, als die Geburtstagsfeier angesetzt wurde. Dass es nach der Wende zunächst einen Perleberger und einen Pritzwalker Kreisverband gab, spielte für ihn keine Rolle mehr. 1993, als sich im Zuge der damaligen Kreisreform die Kreisverbände zusammen schlossen, sei er 14 Jahre alt gewesen. Er habe sich immer als Prignitzer gefühlt. Von Älteren wisse er aber, dass das Zusammenwachsen von zwei Teilen gar nicht so einfach ist.
PERLEBERG -„Wieso feiern wir erst jetzt?“ Kreisvorsitzender Gordon Hoffmann berichtete am Dienstagabend im Hotel „Deutscher Kaiser“ in Perleberg von einem Moment der Verwunderung, als die Geburtstagsfeier angesetzt wurde. Dass es nach der Wende zunächst einen Perleberger und einen Pritzwalker Kreisverband gab, spielte für ihn keine Rolle mehr. 1993, als sich im Zuge der damaligen Kreisreform die Kreisverbände zusammen schlossen, sei er 14 Jahre alt gewesen. Er habe sich immer als Prignitzer gefühlt. Von Älteren wisse er aber, dass das Zusammenwachsen von zwei Teilen gar nicht so einfach ist.

Das sehe man heute noch an mancher Diskussion im Landkreis. Wenn nun, also nach 20 Jahren, erneut über eine Kreisgebietsreform gesprochen werde, dürfe man über die regionale Identität nicht einfach hinweggehen. Die CDU stelle sich den Veränderungen, erklärte er. Doch es dürfe keine Reform um der Reform willen geben. „Wir wollen Argumente hören und wissen, was wir von einer solchen Reform haben“, forderte er.

Auch Torsten Uhe, der als Erster Beigeordneter Landrat Hans Lange als Gratulant vertrat, äußerte sich zurückhaltend zu den vorliegenden Plänen einer Kreisreform. Er verwies auf Mecklenburg-Vorpommern, wo einer derartige Reform gerade umgesetzt wurde. Vor allem zwei Dinge habe sie gebracht: Die Menschen sind verunsichert und es seien erhebliche Mehrkosten aufzubringen.

Er bezweifele, dass durch eine Fusion mit dem Nachbarkreis Ostprignitz-Ruppin, die immer wieder ins Spiel gebracht wird, etwas Positives bewirkt werden kann. Der neue Landkreis würde 4600 Quadratkilometer umfassen und wäre damit der drittgrößte in der gesamten Bundesrepublik. Die Prignitz ist mit 38 Einwohnern je Quadratkilometer der am dünnsten besiedelte Landkreis bundesweit. Nach einer Fusion mit OPR würde die Bevölkerungsdichte auf 39 Einwohner je Quadratkilometer ansteigen, also um eine einzige Person. „Wo ist da der Fortschritt?“ fragte Torsten Uhe. Es gebe nicht mehr Geld und die Probleme blieben bestehen.

Prof. Dr. Michael Schierack, der CDU-Landesvorsitzende, verwies in seiner Festrede darauf, dass die CDU mit 8000 über die meisten Ortsverbände bundesweit verfügt. Die regionale Verwurzelung bezeichnete er als ihre Stärke.

Der CDU-Kreisverband wurde am 26. März 1993 im Neuen Henningshof in Perleberg gegründet. Erster Vorsitzender war Dr. Siegbert Meseck. Zu den zahlreichen Gratulanten gehörte auch Dieter Dombrowski, CDU-Fraktionsvorsitzender in Landtag.