CDU-Kreisverband Prignitz

Setzen, sechs!: Brandenburger Schulpolitik fällt in Umfrage durch

Einer Insa-Umfrage nach ist ein Großteil der Brandenburger mit der Schulpolitik des Landes unzufrieden. Besonders die Digitalisierung und der Lehrermangel machten den Befragten Sorgen.

Mehr als die Hälfte der Brandenburger glaubt einer Umfrage zufolge, dass das Land in der Schulpolitik derzeit auf dem falschen Weg ist: Wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa unter 1000 Brandenburgern im Auftrag der CDU-Landtagsfraktion ergab, sind nur 25,4 Prozent der Befragten mit der Schulpolitik des Landes zufrieden. 51,4 Prozent halten sie für falsch, rund 23 Prozent haben dazu keine Meinung.
In der Umfrage, die zeitlich nach dem Rücktritt von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) entstand, sehen die Befragten große Probleme vor allem bei der Digitalisierung und beim Lehrermangel: Rund 80 Prozent von ihnen halten den Lehrermangel für „stark“ beziehungsweise „sehr stark“ ausgeprägt. 49 Prozent finden den derzeit erteilten digitalen Unterricht eher schlecht, 13 Prozent sogar sehr schlecht. Rund 70 Prozent der Befragten halten die digitale Ausstattung an den Schulen für „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“.

Ähnlich sind die Werte auch in Bezug auf die digitale Kompetenz der Brandenburger Lehrkräfte. Dabei stehen die Menschen im Land dem Digitalunterricht eigentlich offen gegenüber: 48 Prozent der Befragten antworteten, dass der digitale Unterricht Brandenburgs Schülern eher nütze. 24 Prozent antworteten mit „weder noch“ und nur rund 20 Prozent erklärten, dass Digitalunterricht den Kindern und Jugendlichen eher schade. Und auch zu den Seiteneinsteigern hatten die Befragten eine überraschende Meinung: Immerhin ein gutes Drittel war der Ansicht, dass Seiteneinsteiger einen eher positiven Einfluss auf das Bildungsniveau an Brandenburgs Schulen haben.

„Der Auftrag ist klar: Wir müssen unsere Schule besser machen“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Brandenburger CDU-Landtagsfraktion, der Prignitzer Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann. „Wenn wir unsere Kinder optimal auf ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben vorbereiten wollen, müssen wir dringend neue Wege gehen.“ Ein zentraler Baustein dabei sei die Stärkung der digitalen Bildung. „Wissenschaftliche Studien machen deutlich, dass insbesondere schwächere Schüler davon profitieren können“, erklärte Hoffmann. „So kommen wir auch der Aufgabe einer guten Bildungspolitik nach, die Begabungen eines jeden Menschen entfaltet.“ Allerdings könne die Digitalisierung den akuten Lehrermangel nicht lösen. Hierzu könnten etwa Lehrer mit Bachelorabschluss beitragen. Wichtig sei allerdings, dass das Land diese ausreichend qualifiziere, so Hoffmann.

SPD-Fraktionschef Daniel Keller verwies darauf, dass das Land mit dem aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim stammenden, neuen Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD), der am Mittwoch im Landtag vereidigt werden soll, einen ausgemachten Digitalisierungsexperten in seine Reihen berufe. „Wir gehen davon aus, dass wir beim Thema Digitalisierung Stück für Stück Verbesserungen erleben werden.“ Und die Grünen-Fraktionschefin Petra Budke betonte, dass sich ihre Fraktion vor allem für den Einsatz multiprofessioneller Teams an den Schulen starkmachen wolle. Dazu zählten etwa auch Schulsozialarbeiter.